Drei-Flüsse-Fahrt

die Seniorengruppe auf Werra, Fulda und Weser

ein Bericht von Erwin Aszmoneit

Nachdem es der Wettergott zu Anfang der Saison noch nicht gut mit uns meinte und die eine oder andere geplante Seniorenfahrt buchstäblich ins Wasser fiel, verwöhnte er uns dann im Juli zu unserer Tour auf Werra, Fulda und Weser direkt. Planerisch war von Horst und Erwin alles aufs beste vorbereitet. Unser Standlager bezogen wir in Lippoldshausen im Gasthof "Zum Krug", ziemlich zentral in dem geplanten Paddelrevier. Familie Weitemeyer hatte die von uns gewünschte Anzahl Einzel- und Doppelzimmer und natürlich auch eine entsprechend gefüllte Speisekammer. Ein herrlich frisch gezapftes Bier schmeckte uns, wenn wir nach unseren Touren abends auf der Terrasse den Tag noch einmal Revue passieren ließen. Es hat sich ausgezahlt, dass vorab das Terrain abgefahren wurde, so haben wir keine unnütze Zeit mit Suchen von geeigneten Einsatzstellen und Parkmöglichkeiten für unsere Fahrzeuge verplempert. Man hätte eigentlich erwartet, dass Mitte Juli während der Sommerferien auch das Weserbergland von Touristen überquellen würde, doch weit gefehlt. Auf unseren Touren waren wir fast immer allein unterwegs und froh, wenn mal Gleichgesinnte unseren Weg kreuzten oder ein Stück mit uns paddelten.

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Was macht man zuerst, wenn sich einem alle Möglichkeiten anbieten: Werra, Fulda oder Weser? Wir entschieden uns für die Fulda, da am Sonntag vermehrte Wasserskiaktivitäten auf der Werra zu vermuten waren. Von kurz vor Kassel ging es gemächlich Richtung Hannoversch-Münden. Drei Staustufen regeln in diesem Abschnitt den Wasserstand und machen es auch für Paddler interessant. Viel Spaß gab es an einer Bootsrutsche, wo auch Manfred mit der Videokamera voll auf seine Kosten kam. Wenn auch die Strömung zu wünschen übrig ließ, so entschädigte uns das wunderschöne Fuldatal mit immer neuen Ausblicken.

Nicht jeden Tag auf dem Wasser, auch für Kultur muss Zeit sein, das ist unsere Devise. So gab es am nächsten Tag erst einmal einen Ausflug zur Sababurg und in den dortigen Urwald. Horst wird diesen Tag sicher nicht vergessen, war es doch sein Geburtstag und unter einer begnadeten alten Eiche bekam er von uns sein "Happy Birthday" gesungen.

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Die zweite Paddeletappe führte uns auf der Werra von Witzenhausen nach Hann.-Münden. Im Bootshaus des dortigen Vereins wurden wir herzlich von einer gebürtigen Itzehoerin begrüßt und mit guten Tipps auf die Strecke geschickt. Deren Klubgelände ist ein wahres Kleinod, abseits des Straßenverkehrs gelegen und die Aufnahme war rührend. Das Wasser zog gut und so hatten wir viel Zeit, um uns die Gegend anzusehen und entsprechend viele Aufnahmen zu machen. Eine angekündigte Schwallstrecke auf dem Weg wurde von einigen nicht so richtig ernst genommen und so gab es die ersten nassen Hosen. Doch bei dem Wetter war während des Picknicks bereits alles wieder trocken. Bei gleißendem Gegenlicht verfing sich Manfred noch kurz vor dem Ziel in eine unbeaufsichtigte Angelleine und musste eine Tirade an Flüchen über sich ergehen lassen, denn außer der Rute ist wohl nicht viel übrig geblieben.

Auf Geheiß unseres Wirtes haben wir dann den Mittwoch für einen Ausflug nach Kassel zum Schloss Wilhelmshöhe mit seinen Wasserspielen und dem Herkules unternommen. Auf Umwegen und wenig befahrenen Straßen fuhren wir nach Kassel und haben so noch viel von der Gegend gesehen. Wurden bislang fast nur unsere Armmuskeln trainiert, so konnten wir jetzt etwas für die Beine tun. Eine schöne Kletterei und das bei den Temperaturen, doch die Aussichten und die Wasserspiele waren es wert.

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Als nächstes stand jetzt endlich die Weser auf dem Programm, in zwei Etappen wollten wir sie bis Bad Karlshafen befahren. Bei flotter Strömung ging es auf den Spuren des Wesermarathons bis Oberweser, wo wir unsere Boote bis zum nächsten Tag liegen lassen konnten, um dann die Restetappe in Angriff zu nehmen. Fast überall wurden wir am Ufer von Radwanderern begleitet, für Fahrradtouristen hat man im Weserbergland viel getan und das wird auch von den Touristen dankend angenommen. Von Oberweser bis Bad Karlshafen haben wir den Wassersport auf der Weser auch noch einmal anders kennen gelernt. Flöße mit röhrendem Discosound störten für kurze Zeit die idyllische Ruhe, doch mit ein paar Paddelschlägen hat man diese lästigen Truppen abgehängt und kann wieder die Natur genießen.

Eigentlich wollten wir unsere Paddelwoche noch mit einer größeren Wanderung am letzten Tag ausklingen lassen, doch das Wetter lockte uns wieder aufs Wasser. Von Bad Soden-Allendorf nach Witzenhausen, diesen Teil der Werra kannten wir noch nicht. Immer an der ehemaligen innerdeutschen Grenze entlang genossen wir unseren letzten aktiven Tag im Weserbergland. Die gute Fee im Clubhaus von Witzenhausen hatte für uns Kuchen besorgt und so wurde nach dem Verladen der Boote noch lange gesessen und gefachsimpelt. Der Abschied nach dem Frühstück am nächsten Morgen von unseren Wirtsleuten in Lippoldshausen war herzlich und ich bin für meinen Teil sicher: In diesem Haus und in dieser Gegend wird man uns sicher wieder sehen.



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